Energienews
Man ist sich relativ einig, dass die Klimaschutzziele erreicht werden müssen, aber über den Weg der Erreichung gibt es Uneinigkeit auf der Welt. Hauptthema zur Erreichung der Klimaneutralität ist die Senkung der Treibhausgasemissionen, insbesondere die Senkung der Kohlendioxid-Emissionen (CO2). Neben dem Ausbau der erneuerbaren Energie, dem Energiesparen, der Erhöhung der Energieeffizienz und dem Ausstieg aus fossiler Energie ist auch immer wieder die Rede von CCS. Verfechter von CCS bezeichnen dies sogar als Übergangstechnologie zur Klimaneutralität. Gerade wurde in Dubai wieder der stärkere Einsatz von CCS-Techniken diskutiert.
CCS steht für Carbon Capture and Storage, die Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid (CO2).
Dies wird als Übergangtechnologie gehandelt, weil dabei kurzfristig die Netto-Emissionen gesenkt werden können. Das entstandene CO2 könnte aufgefangen und damit am Eintritt in die Atmosphäre gehindert werden. In der Theorie wird damit der klimaschädliche Einfluss verhindert.
Gerade bei Prozessen, wo sehr viel CO2 entsteht wie z.B. in der Eisen- und Stahlproduktion, in Öl- und Gasraffinerien, in fossil beheizten Kraftwerken oder der Zementindustrie könnte diese Technik Anwendung finden. Ach bei der Gewinnung von Wasserstoff aus fossilem Erdgas spielt CCS eine Rolle, da der Hoffnungsträger „grüner“ Wasserstoff noch nicht in ausreichender Menge zur Verfügung steht.
Die Forschung beschäftigt sich derzeit mit der Entwicklung von Abscheideverfahren mit geringeren Energieaufwand, da die bisherige einfache Möglichkeit, eine Gaswäsche, sehr energieintensiv ist. Es gibt bereits verschiedene Ansätze der Weiterentwicklung z.B. das Oxyfuel-Verfahren oder das Pre- oder Post-Combustion-Verfahren. Bereits 2006 wurden erste Pilotanlagen zum Abscheiden von Kraftwerksabgasen gebaut.
Das abgetrennte CO2 könnte dann in ehemaligen Erdöl- oder Erdgas-Lagerstätten durch einpressen endgelagert werden, oder man nutzt es als Industrierohstoff. Der Hersteller Covestro z.B., setzt CO2 in der Produktion von Matratzen, Autositzen und Dämmstoffen für Gebäude und Kühlgeräte ein. Momentan ist jedoch die Nutzung des CO2 nur auf einen Bruchteil des ausgestoßenen CO2 beschränkt.
Die Endlagerung ist nicht ganz ungefährlich, da niemand die Dichtheit der unterirdischen Lager über einen langen Zeitraum garantieren kann. Beim Austritt größerer Mengen CO2 besteht Lebensgefahr, denn schon eine Konzentration von acht bis zehn Prozent in der Atemluft ist tödlich. Dies ist der Grund, warum CCS-Einspeicherung in vielen Bundesländern verboten ist und die Speichermöglichkeiten unter dem Meeresboden geprüft werden.