Dieselkraftstoff mit Additiv
Dieselkraftstoff besteht aus Kohlenwasserstoff mit vorzugsweise 11 bis 18 C- Atomen im Siedebereich zwischen 170 °C und 360°C. Der Dieselkraftstoff muss frei von jeglichen Säuren und festen Fremdstoffen, das Aussehen soll bei Raumtemperatur blank, d.h. klar und ohne Trübung sein.
Die Anforderungen für Dieselkraftstoff sind festgelegt in der europäischen Norm EN 590. Allein hier sind sechzehn chemisch - physikalische Messungen vorgeschrieben, damit die Qualität des Dieselkraftstoffes gewährleistet ist.
Zündwilligkeit
Diese Messungen umfassen motorische Messungen in einem Prüfmotor, der die Zündwilligkeit des Kraftstoffes ermittelt. Der Massstab für die Zündwilligkeit ist die CETANZAHL. Ein ruhiger Motorlauf mit niedrigem Verbrauch, niedrigen Abgasemissionen und guter Leistung erfordert eine ausreichende Cetanzahl (im allgemeinen grösser als 49). Insbesondere ist eine hohe Cetanzahl für den Kaltbetrieb erforderlich.
Kälteverhalten
Das gute Zünd- und Brennverhalten von Dieselkraftstoffen wird im Wesentlichen durch paraffinische Komponenten gewährleistet, die aber bei Kälte keine ausreichenden Fliesseigenschaften haben. Paraffinausscheidungen können im Winter die Kraftstoffzufuhr zum Motor unterbrechen. Die Raffinerien produzieren Kraftstoffe mit einem der Jahreszeit angepassten Kälteverhalten. Von Anfang November bis Ende Februar wird durch spezielle Zusätze eine Fliessfähigkeit (CFPP) von -20°C erzielt. Dies garantiert allein jedoch keine Fahrbarkeit bei Temperaturen unterhalb von -15°C bis ca. -22°C. Hierzu ist ein weiterer Kraftstoffzusatz notwendig, der hochwertigen Kraftstoffen automatisch zugesetzt wird.
Bei Markenkraftstoffen ist die Zugabe von Ottokraftstoff zur Verbesserung der Kälteeigenschaften nicht mehr notwendig. Grundsätzlich ist die Zugabe nicht empfehlenswert, da die Massnahme die Cetanzahl absenkt. Dies ist verbunden mit einem schlechten Motorlauf, dadurch erhöhte Emissionen und einen erhöhten Einspritzpumpenverschleiss.
Im Kraftstoff fein verteiltes Wasser oder verschmutzter Kraftstofffilter können die Filtrierbarkeit bei Kälte in ausserordentlich starkem Masse beeinträchtigen und Ursache für Betriebsstörungen bei einwandfreier Kraftstoffqualität sein.
Verkokungsneigung
Die Verkokungsneigung von Dieselkraftstoff (Koksrückstand) ist ein Massstab für mögliche Rückstandsbildung im Brennraum, besonders an den Einspritzdüsen. Rückstandsbildung an den Düsen beeinträchtigt die Einspritzung und damit die Verbrennung (schlechte Ausnutzung des Kraftstoffs), Verschmutzung der Motoren und des Motorenöls sind die Folge, woraus ernsthafte Motorschäden entstehen können.
Verschleissschutz (Lubricity)
Verteilereinspritzpumpen in PKW und Kleintransportern sind auf das Schmiervermögen des Kraftstoffes angewiesen. Durch die zur Entschwefelung erforderliche Wasserstoffbehandlung gehen insbesondere oberflächenaktive Substanzen verloren, die verschleisshemmend wirken. Aus diesem Grund ist für stark entschwefelte Kraftstoffe der Zusatz eines Verschleissschutz Additivs unabdingbar. Der Einsatz dieses Additives ist auch im Diesel gem DIN EN 590 teilweise notwendig, da die Verschleissgrenze durch den sog HFRR-Test (High Frequency Reciprocating Rig) vorgegeben ist.
Additive
Additive helfen den Verbrauch und die Emissionen von Dieselkraftstoff zu reduzieren. Sie bestehen aus Wirkstoffen, die die Einspritzdüsen sauber halten, eine optimale Zündung gewährleisten, vor Rost schützen und eine schnelle Betankung ermöglichen.
(Quelle: Shell)