Energienews
Die Bundesregierung und zu Teilen auf die Autoindustrie wollen weg von Verbrenner, auch wenn die Zulassung an Batterie-elektrischen Fahrzeugen jährlich zunimmt, es bleiben Millionen an Bestandfahrzeugen und auch wenn diese in Deutschland irgendwann ausgedient haben, verschwinden Sie nicht einfach so – sondern werden in ärmere Länder exportiert und dort weiterbetrieben.
Einige Lösungen aus der Industrie sollen daher für einen umweltfreundlichen Weiterbetrieb dieser Fahrzeuge sorgen.
Eine Lösung können dabei sogenannte Bio-Kraftstoffe sein, etwa Bio-Ethanol für Ottomotoren oder Bio-Diesel, beides wird heute schon herkömmlichen Kraftstoffen beigemengt. Könnte die Fahrzeuge aber auch alleinstehen antreiben. Die Kraftstoffe werden dabei aus Nutzpflanzen wie Raps und Rüben hergestellt – und geben nur das CO2 wieder frei was Sie vorher in Stängeln, Blüten und Früchten gespeichert haben – die Bilanz ist also klimaneutral. Das Problem ist, das diese Ölpflanzen Agrarflächen blockieren, die man zur Nahrungsmittelproduktion nutzen könnte oder die Fläche wieder der Natur zur Verfügung stellt. Insbesondere Monokulturen schädigen die Böden nachhaltig und können zum Beispiel dafür sorgen, dass diese kein Wasser mehr speichern können. Ohne Einsatz von Düngemitteln versanden solche Flächen und können ganze Landstriche verwüsten (Desertifikation).
Eine weitere Option könnten synthetische Kraftstoffe sein, besser bekannt als sogenannte „e-Fuels“. Um solche Kraftstoffe zu synthetisieren benötigt man Kohlestoff und Wasserstoff, erstes wird aus der Luft gewonnen, zweites aus Wasser – beides benötigt dabei enorme Mengen an und beide Prozesse sind nicht gerade einfach zu bewerkstelligen. Und für eine positive Klimabilanz muss der Strom aus erneuerbaren Quellen stammen. Aktuell sind „e-Fuels“ eher Idee als Realität, im Moment gibt es sie in winzigen Mengen zu sehr hohen Preisen. Auch wenn sich Produktion und Verfügbarkeit verbbessern werden, ist eine komplette Massentauglichkeit insbesondere für die individual Verkehr aktuell nicht absehbar. Es wird wohl der industrielle Schiffs- und Flugverkehr vorrangig Zugang zu „e-Fuels“ bekommen – da hier die Herausforderungen der Elektrifizierung deutlich höher sind. Elektrische Schiffe sind dabei nicht unbedingt etwas neues, nur hatten diese bisher eigene Atommeiler an Board um genügend Energie bereitzustellen. Auch im Flugverkehr gibt es erste elektrische Prototypen, von den Verkehrsleistungen aktueller Airbus- oder Boeing-Flugzeuge sind diese aber wahrscheinlich noch Jahrzehnte entfernt.
Auch Wasserstoff könnte eine Alternative sein, hier wäre eine Umrüstung notwendig und Wasserstoff ist hoch flüchtig, wodurch dieser schwieriger zu transportieren ist.
Ein Vorteil dieser Methoden und Optionen ist, das diese alle wie herkömmlicher Sprit getankt werden können und so in wenigen Minuten zu weiterfahrt bereit sind.
Will man nicht über den Kraftstoff eine Klima Neutralität erreichen, bliebe nur die Umrüstung – im Moment kann eine Umrüstung auf einen batterie-elektrischen Antrieb allerdings mehr kosten als wenn man auf ein E-Auto wechseln würde. Auch Bausätze für sehr geläufige Modelle gibt es, aber auch diese erfordern erhebliches Knowhow und sind nur im Werkstattumfeld zu realisieren.
Egal ob E-Fuels, Wasserstoff, Bio-Sprit im Vergleich zu mineralöl-basierten Kraftstoffe, sind diese entweder nicht Verfügbar oder können aktuell den Bedarf nicht decken. Und je höher der Bedarf an diesen Kraftstoffen, desto teurer werden Sie – denn der Aufwand die Kapazitäten in der Produktion zu erhöhen würde deutlich ansteigen. Oder im Fall von Bio-Gemischen zu ganz anderen Problemen führen.